Preisträger 2012

Thüringen: THEPRA-Förderzentrum

feste Verankerung von Klima- und Umweltthemen an der Schule

feste Verankerung von Klima- und Umweltthemen an der Schule

THEPRA-Förderzentrum Bruchstedt

Hallo, bei uns vom THEPRA-Förderzentrum sind Umwelt- und Klimaschutz fest im Alltag verankert: Wir alle, Leute im Alter von sechs bis sechzig Jahren, beschäftigen uns nicht nur mit Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Auch ökologisches Bewusstsein und lokale, naturnahe Produktion sind bei uns fest im Stundenplan verankert und werden sogar über die Schule hinausgetragen.

Folgende Ziele möchten wir mit unserem Projekt erreichen:

Umweltbildung und -erziehung sind bei uns Schwerpunkt im Schulkonzept, dafür nutzen wir auch die naturnahe Umgebung der Schule. Energiesparen und Klimaschutz sind dabei nur Teilaspekte – sehr wichtig sind uns auch ökologische Projekte wie unsere Streuobstwiese, unsere Nutztiere und die Nutzung von deren Produkten im Praxisunterricht, wie auch Artenschutzmaßnahmen und strikte Mülltrennung. All dies findet nicht nur an einzelnen Projekttagen statt, sondern ist Bestandteil des alltäglichen Unterrichts.

Um unsere Ziele zu erreichen, gehen wir folgende Wege:

Wir thematisieren Umwelt- und Energiethemen ständig im Unterricht. Dabei behandeln wir nicht nur die trockene Theorie, sondern gehen auch oft raus, um die Praxis zum Anfassen nah zu erleben: wir machen viele Exkursionen und Vor-Ort-Besuche und erarbeiten uns so ganz praktisch alternative oder regenerative Energieformen, z.B. Biomasse oder Windkraft. Wir haben unsere eigene Solaranlage, deren Energieproduktion wir täglich überwachen und dokumentieren. Im Klassenzimmer setzen wir uns mit der Luftqualität und der Raumtemperatur auseinander: Luftgüteampeln in den Klassenräumen zeigen verbrauchte Luft an und erinnern uns an regelmäßiges Stoßlüften.

Mit gezielten Energiesparmaßnahmen an unserer Schule tragen wir aktiv zum Klimaschutz bei. Die Schule wurde in den letzten Jahren u.a. Schritt für Schritt unter energetischen Gesichtspunkten saniert. Neben unserer Photovoltaikanlage mit Ablesetafel nutzen wir auch eine thermische Solaranlage zur Warmwasserbereitung, eine Luftwärmepumpe, den Einsatz von Bewegungsmeldern zur Senkung des Stromverbrauchs sowie Intervallwasserhähne zur Senkung des Wasserverbrauchs. Darüber hinaus bilden einige Mitarbeiter der Schule Fahrgemeinschaften oder kommen mit dem Fahrrad zur Schule.

Auf die alltäglichen Kleinigkeiten, mit denen man Energie sparen kann, achten die Umweltbeauftragten in jeder Klasse. Monatlich finden Umwelttage der gesamten Schule statt. Oft sind auch Eltern, externe Partner und unser Schulträger bei Aktionen vor Ort.

Mit unserem Projekt haben wir schon erreicht:

Mit unseren Maßnahmen tragen wir zum Naturschutz, Klimaschutz, zur Energieeffizienz und dem Ressourcenschutz bei. Wir speisen Strom aus erneuerbaren Energien ins öffentliche Netz ein. 7.132 kg CO2 konnten schon durch die Photovoltaikanlage eingespart werden. Wir lesen täglich die Daten ab und dokumentieren sie, so behalten wir immer den Überblick darüber, was eine Photovoltaikanlage leisten kann.

Durch Sparsamkeit und bewusstes Handeln senken wir auch unseren eigenen Wasser- und Stromverbrauch. Darüber hinaus bringen wir unser Wissen auch in unser Leben zuhause ein, wo wir für umweltbewusstes und verantwortungsvolles Handeln sorgen.

Auch über unsere Schule hinaus spornen wir zum Klimaschutz an. So hat zum Beispiel auch die Gemeinde inzwischen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kulturhauses. So halten wir seit vielen Jahren den Titel „Umweltschule” und haben noch weitere Preise gewonnen.

Der bisherige zeitliche und finanzielle Aufwand ist:

Der finanzielle Aufwand für die energetische Sanierung des Schulgebäudes ist relativ hoch. Hier musste der Träger auch Kredite aufnehmen. Für andere Projekte gelingt es uns immer wieder, auch Sponsoren und den Schulförderverein sowie engagierte Eltern zu gewinnen.

Der zeitliche Aufwand für die meisten Projekte ist mittlerweile gering, denn die Projekte sind im Schulalltag eingebettet. Über die Jahre ist viel bereits Routine geworden und läuft nun automatisiert. Ein zusätzlicher Aufwand entsteht so nicht.

Besonders kreativ an unserem Projekt ist:

Das Besondere bei uns ist zum einen, dass die ganze Schule mit allen Schüler*innen, Pädagogen und sonstigen Mitarbeiter*innen in die Projekte und den Prozess eingebunden ist. Auch wir Schüler*innen können mitentscheiden und erkennen, dass unsere Meinung wichtig ist.

Nicht alltäglich ist auch die Kontinuität. Unsere Umwelt- und Klimaschutzprojekte laufen seit vielen Jahren. Jährlich kommen neue Handlungsfelder hinzu, weil wir bei der Bearbeitung der Projekte auf immer neue Fragen stoßen. So wird unsere Arbeit laufend erweitert, fortgeführt und vertieft. Alle Projekte werden fortgesetzt und gepflegt.

Die Aufmerksamkeit für unser Projekt erreichen wir folgendermaßen:

  • Regelmäßige Teilnahme an den Thüringer Aktionstagen „Bildung für nachhaltige Entwicklung”.
  • Veröffentlichung der Aktionen im Thüringer Aktionsplan durch Aushänge in den Fluren, die von der AG “„Schülerwandzeitung” und den Klassen gestaltet werden. Dies ist auch eine Informationsquelle für Eltern, Besucher*innen und Gäste. Vierteljährlich erscheint unsere Schülerzeitung, in der wir ebenfalls unsere Umweltthemen ansprechen und zu verbreiten.
  • Regelmäßige Berichterstattung in der lokalen Presse (Zeitungsartikel, Leserbriefe).
  • Jährliche Präsentation der Ergebnisse, zuletzt im Juni 2011, vor einer breiten Öffentlichkeit und der Tag der offenen Tür an unserer Schule.
  • Teilnahme und Mitwirkung in verschiedenen Arbeitskreisen zur Umweltbildung.
  • Ausstellungen in der Region.
  • Teilnahme an regionalen und bundesweiten Ausschreibungen und Wettbewerben und vieles mehr.

Und so geht's weiter:

Bei unserer Herangehensweise, der kontinuierlichen Einbindung von Umwelt- und Energiethemen in den Schulalltag gibt es nie einen richtigen Abschluss. Alle unsere Handlungsfelder führen wir fort und wir pflegen sie sorgfältig. Aber wir entwickeln unsere Herangehensweise und die Themen, die wir bearbeiten, auch stetig weiter: Immer wieder ergeben sich neue Fragen. Um diese Fragen zu beantworten, entwickeln wir neue Teilprojekte und erschließen uns neue Handlungsfelder. Dabei geht es uns nicht darum, immer neue Projekte zu kreieren, sondern sich dem Thema in seiner Komplexität zu widmen.